Tanne erhielt bereits durch die Bahnlinie Blankenburg - Tanne im Jahr 1886 einen Bahnanschluss. Vom Bahnhof bis zum einzigen größeren Industriebetrieb - der „Tanner Hütte“ - baute man kein Anschlussgleis. Als 1899 die schmalspurige Südharz-Eisenbahn ihre Zweiglinie Braunlage - Sorge - Tanne eröffnete, erhielt auch die Tanner Hütte endlich einen direkten Gleisanschluss. Nun konnten die schweren gusseisernen Öfen direkt auf dem Werksgelände verladen werden. In Tanne gab es eigens zwei sogenannte Rollbockgruben, auf denen Regelspurgüterwagen auf schmalspurige Rollböcke aufgesetzt wurden und somit auch auf den Meterspurgleisen der Südharz-Eisenbahn transportiert werden konnten.
Im Personenverkehr betrieben beide Bahnen das Empfangsgebäude in Tanne von nun an gemeinsam. Umsteigende Reisende mussten das Bahnhofsgelände westlich umrunden, um zwischen dem Regelspurbahnhof und dem Schmalspur- bahnhof zu wechseln. Bei Schnee und Regen und mit Koffer beladen sicher sehr unangenehm. Die Stichbahn nach Tanne hatte vor allem den Zweck, Braunlage eine Bahn- verbindung in seine Kreisstadt zu schaffen. Vor 1945 gehörten Braunlage, Sorge, Tanne aber auch Walkenried und Wieda - also alle von der Südharz-Eisenbahn erschlossenen Ortschaften zum Landkreis Blankenburg und damit zum Herzogtum Braunschweig. 1945 musste die Südharz-Eisenbahn die Strecke nach Tanne endgültig aufgeben. Fortan wurde die Tanner Hütte durch Züge der Harzquerbahn bedient, die von Sorge her das Gleis der ehemaligen Stichbahn nutzte. Personenverkehr gab es nach Tanne nach 1945 nur noch von Blankenburg aus. Doch auch hier wurde schon zu DDR-Zeiten der Reiseverkehr eingestellt.
ehemaliger Bahnsteig der Südharz-Eisenbahn nördlich des Regelspurbahnhofs Tanne
Kirche
nach Trautenstein
Straßenansicht des Empfangsgebäudes Tanne vor dem Brand
Blick über die Gleisanlagen der Südharz-Eisenbahn zum Regelspurbahnhof Tanne (Bahnlinie nach Blankenburg)